Ogar Polski
Ogar Polski

 

Der Gebrauchshund Ogar Polski


Das Stöbern

Eine Art, den Hund vor dem Schuss einzusetzen, ist das Stöbern. Der Hund sucht dabei nach noch "warmen" Fährten bzw. Spuren und verfolgt sie, um das Wild in Bewegung zu setzen und möglichst dem oder den Schützen zuzutreiben, damit diese es erlegen können.

Dazu sollte ein Hund spurlaut sein. Das bedeutet, dass er eine bestimmte Art von Laut von sich gibt, wenn er Wild auf einer warmen Fährte oder Spur verfolgt.

Anhand des Spurlauts kann der Jäger erkennen, dass der Hund Wild verfolgt, wo die Jagd gerade entlang geht und ob das vom Hund verfolgte Wild in seinem Schussbereich auftauchen wird.

Stöbern kann man schlecht alleine: Man sollte dazu die Hunde von einer Seite in den zu bejagenden Bogen hineinlasen und die anderen Seiten mit Schützen abstellen.

Stöberjagden führt man daher meist mit mehreren Schützen und Hundeführern durch.

 

Das Brackieren

Bracken sind Hunde, die das Wild über lange Strecken verfolgen. Dabei nutzt man den Umstand aus, dass manche Wildarten standorttreu sind und beim Flüchten in einem großen Bogen wieder dahin zurückkehren, wo die Verfolgung begonnen hat. Dort wartet dann der Jäger und erlegt das brackierte Stück.

Da die Jagd beim Brackieren über große Flächen geht und in der heutigen Zeit, zumindest in unseren heimischen Gefilden, es fast überall Straßen gibt, stehen dazu kaum noch geeignete Reviere zur Verfügung. 

Daher ist das Brackieren nur auf einer zusammenhängenden jagdbaren Fläche mit einer Mindestgröße von 1.000 ha erlaubt.

Die Jagd mit Bracken ist also heute nur noch in abgelegenen Gegenden möglich und etwas für sehr große Reviere, für Forstämter oder für mehrere Revierinhaber, die eine gemeinsame Brackenjagd veranstalten und zusammen über mindestens 1.000 ha zusammenhängende jagdbare Fläche verfügen.

 

Der Schweißhund

Aufgrund seiner hervorragenden Nasenarbeit, seiner Grundruhe und seinem starken Finderwillen, stellt der Ogar Polski einen ausgezeichneten Schweißhund dar.

Schweißhunde werden für die Arbeit nach dem Schuss benötigt, wenn das beschossene Stück nicht unmittelbar am Anschuss liegt und nachgesucht werden muss.

Der Begriff Schweiß kommt aus der Jägersprache und steht für das Blut des Wildes.

In fast allen Fällen verliert das beschossene Stück Wild bei der Flucht Blut-(Schweißtropfen), Schnitthaare und andere Partikel, die dem Schützen bzw. Schweißhundführer wertvolle Hinweise über die vermutliche Trefferlage und Fluchtdistanz geben können.

Manchmal sind auch gar keine Hinweise auf einen Treffer zu finden, was aber nicht heißen muss, dass das Stück nicht getroffen wurde. Stärke und Stellung des beschossenes Stückes spielen hierbei eine große Rolle.

Aber nicht nur bei der Jagd, auch bei Verkehrsunfällen mit Wildbeteiligung, kann es zu Verwundungen des Wildes kommen.

In allen Fällen ist es, allein schon im Sinne des Tierschutzes, erforderlich, dass ein Schweißhund eingesetzt wird.

Zum einen, damit das verwundete Wild schnellstmöglich gefunden wird, um ihm unnötige Leiden zu ersparen und zum anderen, um festzustellen, ob das beschossene oder angefahrene Stück gesund weggekommen ist.

Hier leisten Schweißhunde, wie u. a. der Ogar Polski, wertvolle und unersetzliche Dienste.

 

ManTrailing

Auch hier kommt der Ogar Polski mit seinem hervorragenden Geruchssinn, seiner Grundruhe und starken Finderwillen voll zur Geltung.

Beim ManTrailing kommt es darauf an, vorwiegend vermisste oder verirrte, Personen aufzuspüren.

Die Hunde verfolgen die Spur der zu findenden Person anhand von Hautpartikeln, Schuppen sowie körpereigenem Geruch.

Der Weg des Hundes kann hierbei, bedingt durch Windströmungen, vom direkten Weg, den die zu suchende Person genommen hat, abweichen.

ManTrail kann grundsätzlich mit jedem Hund ausgeführt werden. Für den Ogar Polski ist es auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit, seine Fähigkeiten zu entfalten und ihn auch von einem ggf. starken Jagdtrieb abzulenken.

Bitte beachten: ManTrail ist keine Freizeitbeschäftigung und bedingt viel Zeit und Geduld. Der Führer muss hierbei akzeptieren, dass der Hund im Vordergrund steht.

 

Der Begleithund 

Die Begleithunde-Prüfung ist für ihn kein großes Problem. Sie kostet vielleicht etwas mehr Arbeit und Geduld als bei anderen Rassen, aber nicht deswegen, weil er nicht versteht, was wir von ihm verlangen, sondern weil er fast nie sein eigenes Ego aufgibt. Wenn er auch sein Frauchen oder Herrchen sehr liebt und gerne gelobt wird, versucht er doch, etwas von dem blinden Gehorsamkeit abzuweichen.

Früher war die gewisse Selbständigkeit bei den Laufhunden unentbehrlich.

Der Hund musste meistens weit weg von seinem Herrchen nach Beute suchen und aus der Situation heraus selbständig handeln.

Diese "angewölfte" Selbständigkeit ist bei fast allen Jagdhundrassen vorhanden, da sie, bis auf wenige Ausnahmen, wie z. B. Apportier- oder Vorstehhunde, überwiegend frei arbeiten müssen und dabei oft stundenlang keinen Kontakt zu ihrem Führer haben.

Da sich die Zucht der Ogar Polski auf wenige Exemplare im Jahr beschränkt, ist diese Selbständigkeit noch sehr tief in ihm verwurzelt!

 

Der Sporthund

Für Hundesportarten, wie z. B. Agility, ist der Ogar nicht unbedingt der Traumpartner.

Hier wird vor allem Schnelligkeit und Spontanität gefordert.

Schnell kann der Ogar sein, aber bedingt durch seine hohe Grundruhe und seine Kopfarbeit, reagiert er alles andere als spontan!

Ein Ogar muss wissen, was er tut :-)